Achtung Abmahnung! So reagieren Sie richtig und vermeiden teure Fehler

Abmahnungen sind im Geschäftsleben keine Seltenheit, vor allem im Marken-, Design-, Patent-, Wettbewerbs- und Urheberrecht. Viele Unternehmer sind jedoch verunsichert, sobald eine solche im Briefkasten landet – und genau das ist der erste Fehler. Anstatt sich unnötig Sorgen zu machen, sollten Sie das Schreiben als Chance betrachten, eine Einigung abzuschließen und so Gerichtsverfahren zu vermeiden. Manchmal ist eine Abmahnung jedoch auch ein unberechtigter Angriff eines Wettbewerbers, der Ihrem Geschäft schaden will – auch in solchen Fällen sollten Sie dankbar sein, dass sich Ihr Gegner offenbart hat. In jedem Fall sollten Sie vorbereitet sein. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wie Sie klug auf eine Abmahnung reagieren und welche Fehler Sie unbedingt vermeiden sollten.

Die 3 wichtigsten Schritte bei einer Abmahnung:

1. Bewahren Sie Ruhe und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen!

Der erste und wichtigste Schritt: Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen! Viele Abmahner spekulieren darauf, dass Sie in der Aufregung sofort die beigefügte, vorformulierte Unterlassungserklärung unterschreiben. Doch das wäre ein schwerer Fehler! Eine voreilig unterschriebene Erklärung kann schwerwiegende Konsequenzen haben, etwa hohe Vertragsstrafen und/oder unnötige Verpflichtungen, die Sie langfristig einengen könnten.

Was ist eigentlich eine Abmahnung?

Eine Abmahnung signalisiert, dass jemand – häufig ein Wettbewerber – der Meinung ist, Sie hätten gegen geltendes Recht verstoßen, sei es durch die unrechtmäßige Nutzung von Marken, Designs, Patenten, urheberrechtlich geschützten Inhalten oder durch unzulässige Werbung. So scharf eine Abmahnung auch formuliert sein mag – sie ist oft in erster Linie ein Angebot, eine außergerichtliche Einigung zu erzielen und mögliche Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden.

Ihr Gegner könnte anstelle der Abmahnung auch sofort Klage erheben oder beim Gericht den Erlass einer einstweiligen Verfügung beantragen. Gerichtliche Schritte sind jedoch mit höheren Risiken verbunden als eine einfache, möglicherweise unberechtigte Abmahnung. Selbst wenn Ihr Gegner im Recht ist, könnten ihm erhebliche Kosten entstehen. Sollte er jedoch im Unrecht sein, müsste er nicht nur die Verfahrenskosten tragen, sondern wäre auch Ihrem Schadensersatzanspruch ausgesetzt.

Eine Abmahnung bietet oft die Gelegenheit, den Sachverhalt zu klären, den Vorwurf zu prüfen und eine Einigung zu erzielen. Diese Chance sollten Sie nicht ungenutzt verstreichen lassen. Die Abmahnung einfach zu ignorieren und die gesetzte Frist verstreichen zu lassen, wäre keine gute Idee.

Tipp: Nehmen Sie sich Zeit, die Abmahnung sorgfältig zu prüfen. Sollte die Frist zu knapp bemessen sein, können Sie eine Verlängerung erbitten. Noch besser: Kontaktieren Sie vor der Kommunikation mit dem Gegner umgehend einen Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz, der die Situation prüft und die richtigen Schritte einleitet.

2. Vermeiden Sie vorschnelle Unterlassungserklärungen

Es mag verlockend sein, das Problem schnell zu lösen und die vom Gegner beigefügte Unterlassungserklärung zu unterschreiben. Doch Vorsicht: Solche Erklärungen reichen oft weit über den konkreten Vorwurf hinaus und können Ihnen langfristig schaden. Viele Abmahnungen enthalten überzogene oder sogar unberechtigte Forderungen. Oftmals werden zu hohe Gebühren verlangt oder Verpflichtungen gefordert, die Sie rechtlich gar nicht eingehen müssten. Manchmal wird auch der Gerichtsstand zum Vorteil des Abmahners festgelegt, was für Sie eine aufwändige Reise bedeuten könnte. Zudem könnte eine unüberlegte Unterschrift teure Vertragsstrafen nach sich ziehen.

Tipp: Lassen Sie sich nicht von der Komplexität der Abmahnung einschüchtern. Ein Fachanwalt kennt die Tricks und Feinheiten und sorgt dafür, dass Sie keine unnötigen Nachteile erleiden.

3. Lassen Sie die Abmahnung von einem Fachanwalt prüfen

Ein erfahrener Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz wird Sie beraten, wann es ratsam ist, eine Unterlassungserklärung abzugeben und wann nicht. So vermeiden Sie unnötige Verpflichtungen und finanzielle Belastungen. Selbst wenn die Abmahnung im Grunde berechtigt ist, sind die vorformulierten Unterlassungserklärungen oft zu weitreichend, schränken Sie in Ihrer Geschäftstätigkeit unnötig ein und verpflichten Sie zur Zahlung von Schadensersatz, den Sie nicht schulden. Ihr Anwalt kann eine modifizierte Erklärung entwerfen, die Ihre Interessen wahrt und nur das absolute Minimum an Zusicherungen enthält, das erforderlich ist, um ein gerichtliches Verfahren zu verhindern.

In manchen Fällen kann es sogar bei berechtigten Abmahnungen sinnvoller sein, ein gerichtliches Urteil abzuwarten, anstatt voreilig eine Unterlassungserklärung zu unterschreiben – insbesondere, wenn Sie die Verletzung nicht sofort beheben können. Geben Sie in solchen Fällen eine Unterlassungserklärung ab, würde jede Zuwiderhandlung eine Vertragsstrafe auslösen, die direkt an Ihren Wettbewerber fließt. Mit anderen Worten: Sie würden Ihr Unternehmen finanziell schwächen und gleichzeitig Ihre Konkurrenz unterstützen. Selbst wenn ein Gericht im Rahmen der Vollstreckung eines Urteils Zwangsgeld verhängt, fließt dieses in die Staatskasse – und nicht in die Tasche Ihres Wettbewerbers. Dies könnte unter Umständen die bessere Wahl für Sie sein.

Tipp: Geben Sie eine Unterlassungserklärung nicht vorschnell ab. Ein Fachanwalt wird Sie über die Optionen aufklären, damit Sie informierte Entscheidungen treffen können. So können Sie unnötige Risiken vermeiden und die bestmögliche Strategie entwickeln, um Ihr Unternehmen vor rechtlichen und finanziellen Folgen zu schützen.

Was tun, wenn die Abmahnung unberechtigt ist?

Wenn Sie den Verdacht haben, dass die Abmahnung unberechtigt ist oder Ihr Wettbewerber gezielt versucht, Ihrem Unternehmen zu schaden, sollten Sie sich aktiv zur Wehr setzen. In solchen Fällen kann eine Gegenabmahnung, die sowohl eine Unterlassungsaufforderung als auch eine Schadensersatzforderung umfasst, ein effektives Mittel sein, um unberechtigte Angriffe abzuwehren. Diese proaktive Vorgehensweise signalisiert Ihre Bereitschaft, Ihre Rechte zu verteidigen, und kann dazu beitragen, die Situation zu entschärfen.

Tipp: Scheuen Sie sich nicht, gerichtlich gegen die Abmahnung vorzugehen, um Ihren Namen zu klären und zu demonstrieren, dass Sie sich nicht einschüchtern lassen. Auf diese Weise können Sie Ihrem Wettbewerber die Grenzen aufzeigen, die nicht überschritten werden dürfen.

Fazit: Abmahnungen als Chance sehen

Abmahnungen können zwar unangenehm sein, bieten jedoch oft die Möglichkeit, Missverständnisse auszuräumen und Ihr Unternehmen zu schützen. Mit einer durchdachten Strategie und der Unterstützung eines Fachanwalts für gewerblichen Rechtsschutz können Sie solche Situationen schnell und effektiv bewältigen. Bewahren Sie Ruhe, lassen Sie die Abmahnung professionell prüfen und vermeiden Sie unnötige Verpflichtungen. So stärken Sie nicht nur Ihre rechtliche Position, sondern minimieren auch potenzielle Risiken für Ihr Unternehmen.

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